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ZUCKERARTEN UND ZUCKERAUSTAUSCHSTOFFE


ZUCKERARTEN

Maltose (Malzzucker): Glucose + Glucose

Lactose (Milchzucker): Glucose + Galactose

Saccharose (Haushaltsszucker): Glucose + Fructose

Isomaltulose: Glucose + Fructose

ZUCKERAUSTAUSCHSTOFFE Aspartam Cyclamat Maltit Sorbit Xylit Erythrit


TRAUBENZUCKER - GLUKOSE

Traubenzucker oder Glucose (eine veraltete Bezeichnung lautet Dextrose)

ist ein Monosaccharid und kommt natürlicherweise in Obst, Gemüse und Honig vor. Glucose ist der für uns wichtigste Zucker, weil er im Stoffwechsel eine einzigartige Rolle spielt: Er kommt als Blutzucker vor und ist zudem Bestandteil vieler anderer Zuckerarten, etwa Lactose oder Saccharose.

Glucose gelangt vom Darm direkt in die Blutbahn, dient dem Körper damit als schnellster Energielieferant und lässt auch den Insulinspiegel in die Höhe schnellen – Fettverbrennungsmodus vorbei ;-)

Glucose lässt den Blutzuckerspiegel schneller ansteigen als Fruktose.


FRUCHTZUCKER - FRUKTOSE

ist ebenfalls ein Einfachzucker und kommt trotz seines Namens nicht nur in Früchten vor: Allein Haushaltszucker besteht zu 50 Prozent aus Fructose in gebundener Form.

Auf natürliche Weise enthalten vor allem Beeren, Obst und Honig, aber auch verschiedene Gemüsesorten Fruchtzucker. Er besitzt 120 Prozent der Süßkraft von normalem Zucker und ist damit die süßeste natürliche Zuckerart.

Fructose wird in der Leber zu Glucose umgewandelt. Sie fördert die Entstehung der Fettleber, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Karies.

Blutzuckeranstieg nicht eklatant, jedoch sehr wohl das entzündungsfördernde Hormon Insulin reagiert auf Fruktose mit einem Anstieg!


MILCHZUCKER - LAKTOSE

Lactose ist ein Disaccharid und besteht aus je einem Molekül Glucose und Galactose. Milchzucker kommt, wie der Name schon sagt, natürlicherweise in Milch und Milchprodukten vor. Lactose steigert den Blutzuckerspiegel langsamer und ist nur etwa ein Viertel so süß wie Saccharose, aber ebenfalls kariogen.

Lactose wirkt sich günstig auf die Verdauung und die Darmbakterien aus, sofern keine Intoleranz vorliegt: Viele Menschen können Milchzucker nicht aufspalten. Ihnen fehlt das dafür nötiges Enzym Laktase. Werden dennoch lactosehältige Lebensmittel gegessen, haben Betroffene mit Bauchschmerzen und -krämpfen, Durchfall oder Übelkeit zu kämpfen.


MALZZUCKER - MALTOSE

Der Zweifachzucker Maltose entsteht, wenn Stärke (ein Polysaccharid) aufgespalten wird. Das passiert zum Beispiel im menschlichen Körper während der Verdauung stärkehaltiger Speisen, aber auch beim Keimen von Kartoffeln oder Getreide, etwa beim Bierbrauen. Wie Fructose und Glucose ist Maltose in Reinform im Handel erhältlich und wird aufgrund seiner karamellartigen Geschmacks in Backwaren, Getränken und anderen Produkten verwendet.

Der Malzzucker besteht aus zwei Molekülen Glucose und ist nur halb so süß wie Haushaltszucker, kann aber ebenfalls zu Kariesbildung führen.

Wenn Lebensmittel bei der Zubereitung hohen Temperaturen ausgesetzt sind, wandelt sich Maltose in Maltulose um.

Die Maltulose (nicht zu verwechseln mit der Maltose) ist eine natürlich vorkommende chemische Verbindung aus der Gruppe der reduzierenden Disaccharide (besteht aus Glukose und Fruktose).


SACCHAROSE

… ist nichts anderes als normaler weißer Haushaltszucker.

Saccharose kommt natürlicherweise in Zuckerrohr und -rüben vor und wird aus diesen gewonnen. Zwischen Rohr- und Rübenzucker besteht chemisch kein Unterschied. Raffinierter Zucker ist reiner als sogenannter Weißzucker. Brauner Zucker enthält geringfügig mehr Mineralstoffe, wenn es sich dabei um nicht raffinierten Vollrohrzucker (aus Zuckerrohr) oder Vollzucker (aus Zuckerrüben) handelt. Der sogenannte Braunzucker dagegen ist karamellisierter weißer Zucker.


ISOMALTULOSE

Das Disaccharid besteht aus Glucose und Fructose und ist damit dem Haushaltszucker sehr ähnlich. Isomaltulose (E953) wurde erst 2005 als neuartiges Lebensmittel in der EU zugelassen und kommt als natürlicher Bestandteil von Honig und Zuckerrohrextrakt vor. Sie wird aber auch industriell aus Zucker hergestellt und Süßwaren, Getränken und Sportlernahrung zugesetzt. Isomaltulose kann im Gegensatz zu Saccharose nur langsam verstoffwechselt werden. Weil sie den Blutzuckerspiegel verzögert ansteigen lässt, eignet sie sich für Diabetiker. Isomaltulose gilt als nicht kariogen, schmeckt aber in etwa so süß wie Saccharose und hat auch genauso viele Kalorien.


ASPARTAM

Aspartam (E 951) ist ein synthetischer Süßstoff, der als Lebensmittelzusatzstoff eingesetzt wird. Die erlaubte Tagesdosis beträgt in der EU 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Aspartam ist eine farblose, süß schmeckende, kristalline Substanz, die bei 248–250 °C schmilzt und in Wasser und den meisten organischen Lösemitteln nur schwach löslich ist. Aspartam hat einen mit Zucker vergleichbaren Energiegehalt von 17 kJ/g. Aufgrund seiner im Vergleich zu Zucker 200-mal höheren Süßkraft wird es in viel geringeren Mengen eingesetzt, so dass mit Aspartam gesüßte Lebensmittel einen erheblich niedrigeren Energiegehalt besitzen. Daher wird es für energiearme Diäten und für die Ernährung bei Diabetes mellitus verwendet. Die Bildung von Karies wird durch Zuckeraustausch- oder Süßstoffe nicht oder deutlich weniger stark gefördert.

Aspartam ist ein verbreiteter Süßstoff in Produkten wie Erfrischungsgetränken, Süßwaren, Backwaren, Milchprodukten und Backglasuren, Frühstücksflocken, Kaugummi, Instantkaffee, Pudding und Fertiggerichten. Es wird unter den Handelsnamen „Canderel“, „Equal“ und „NutraSweet“ vermarktet.

Aspartam ist nicht hitzebeständig und zersetzt sich bei 196 °C.

Bei Temperaturen ab 150 °C findet ein rascher Zerfall des Aspartams statt.

Der Abbau bei 105 und 120 °C verläuft demgegenüber relativ langsam.

Die Stabilität von Aspartam in Lösungen wird durch die Zeit, Temperatur und den pH-Wert beeinflusst. Die optimale Stabilität wird im schwach sauren pH-Bereich erreicht, in dem sich die meisten Getränke bewegen.

Das Stabilitätsoptimum liegt bei pH 4,2.

Aspartam darf von Menschen mit der angeborenen Stoffwechselerkrankung Phenylketonurie nicht konsumiert werden. Eine Studie (Screeningreport) aus dem Jahre 2004 berechnete für Deutschland eine Häufigkeit der Krankheit von etwa 1:8000, das heißt durchschnittlich liegt bei einer von 8000 Personen eine Phenylketonurie vor. Daher müssen aspartamhältige Produkte in der EU mit dem Hinweis „enthält eine Phenylalaninquelle“ oder „mit Phenylalanin“ gekennzeichnet sein. Neugeborene werden routinemäßig auf Phenylketonurie getestet. Jede eiweißhaltige Ernährung (insbesondere auch Milch, einschließlich Muttermilch) kann Menschen mit Phenylketonurie schädigen.

Ein weiterer, beim Verstoffwechseln von Aspartam entstehender Metabolit,

ist Methanol, das auch bei der Verdauung frischer Citrusfrüchte, von Obst und Gemüse entsteht. Eine geringe Menge kann der menschliche Organismus jedoch problemlos entgiften.

Über mögliche unerwünschte Wirkungen bei der Verwendung von Aspartam gibt es immer noch Forschungsbedarf.

Die amerikanischen Food and Drug Administration und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit kommen zum Schluss, dass es beim Menschen keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass Aspartam ein erhöhtes Risiko für Krebs bei der Benutzung als Lebensmittelzusatz bewirkt.


Europäische und internationale Beurteilungen

Die Erlaubte Tagesdosis wurde in der EU auf 40 mg/kg Körpergewicht/Tag festgesetzt. Praktisch bedeuten 40 mg/kg Körpergewicht für einen 70 Kilogramm schweren Menschen etwa 266 Süßstofftabletten oder – für einen 60 kg schweren Menschen – teilweise mehr als 12 l (36 Dosen à 330 ml) einer mit Aspartam gesüßten Diätlimonade. Bei einem Diätgetränk, das Aspartam in der zulässigen Verwendungshöchstmenge enthält, wären 4 l (12 Dosen à 330 ml) nötig, um den ETD-Wert (Erlaubte Tagesdosis) zu überschreiten. Die auf dem Lebensmittelmarkt erhältlichen Limonaden unterschreiten die zulässigen Höchstwerte jedoch deutlich.

Die Food and Drug Administration (FDA) wertete eine große Anzahl toxikologischer und klinischer Studien zu Aspartam aus und erklärte 1981 den Gebrauch für sicher, sofern eine Tagesdosis von 50 mg/kg Körpergewicht nicht überschritten werde.

· Durch den Beschluss der Europäischen Kommission musste die EFSA jedoch bis 2012 das künstliche Süßungsmittel Aspartam (E 951) neu überprüfen,

· da 2010 zwei Studien veröffentlicht wurden, die einen Zusammenhang zwischen Aspartamkonsum und Frühgeburten (Halldorsson u. a., 2010) sowie Krebserkrankungen (Soffritti u. a., 2010) aufzeigten.

Die abschließende Neubewertung wurde am 10. Dezember 2013 veröffentlicht, in der die erlaubte EU-Tagesdosis von 40 Milligramm Aspartam pro Kilogramm Körpergewicht als unbedenklich erklärt wird.

Mit langfristigen Mikrobiomveränderungen bzw. –anpassungen ist immer zu rechnen…nicht unbedingt zum Positiven…


CYCLAMAT

Cyclamat (E 952) ist ein synthetischer Süßstoff. Chemisch handelt es sich um Cyclohexylsulfaminsäure und ihre Natrium- und Calciumsalze. Cyclamat ist 35-mal süßer als Saccharose (Zucker), aber nur ein Zehntel so süß wie Saccharin. Cyclamat ist in Deutschland seit 1963 zugelassen und hat von den in der EU zugelassenen Süßstoffen die geringste Süßintensität.

Cyclamat hat einen besonders zuckernahen Geschmack.

Natriumcyclamat-Deklaration bei Getränken.

Cyclamat ist hitzebeständig und lässt sich daher auch zum Kochen und Backen verwenden. Es wird vor allem für kalorienreduzierte Lebensmittel benutzt. Um eine höhere Süßkraft ohne geschmackliche Nachteile zu erhalten, werden häufig Mischungen von Cyclamat mit Saccharin im Verhältnis 10:1 hergestellt. Aufgrund seiner synergistischen Eigenschaften lässt sich Cyclamat gut mit allen anderen Süßstoffen kombinieren.

Die erlaubte Tagesdosis (Acceptable Daily Intake (ADI)) beträgt 7 mg/kg Körpergewicht. Dieser Wert wird in der Regel bei Konsumenten mit durchschnittlich hohem Cyclamatverzehr nicht überschritten. Werden jedoch aromatisierte Getränke, die aus Wasser hergestellt wurden, eingenommen, so dürfen diese bis zu 400 mg/l Cyclamat enthalten. Werden dazu noch weitere cyclamatgesüßte Lebensmittel verzehrt, so „kann mit deutlichen ADI-Wertüberschreitungen insbesondere bei jüngeren Verbrauchern“ gerechnet werden. Cyclamat wird nicht verstoffwechselt und verlässt den Organismus der meisten Verbraucher unverändert über die Nieren. Darin ist es mit den Süßstoffen Acesulfam und Saccharin vergleichbar. Nur sehr wenige Menschen verfügen über Bakterien in der Darmflora, die das Cyclamat zu einem geringen Teil umwandeln können. Das eventuell anfallende Abbauprodukt ist Cyclohexylamin.

Gesundheit, mögliche Krebsgefahr

Cyclamat steht unter dem Verdacht, krebserregend zu sein, nachdem Tierversuche mit einer extrem hohen Dosis von täglich 2,5 g/kg Körpergewicht in den USA die Begünstigung von Blasenkrebs gezeigt hatten. Neuere Studien konnten diesen Verdacht jedoch nicht erhärten.


SACCHARIN


Als Lebensmittelzusatzstoff trägt Saccharin die Bezeichnung E 954,

die erlaubte Tagesdosis beträgt 5 mg/kg Körpergewicht.

Saccharin ist 300- bis 700-mal süßer als Zucker.

Es kann besonders in höheren Konzentrationen einen bitteren oder metallischen Nachgeschmack bewirken. Anders als der neuere künstliche Süßstoff Aspartam bleibt Saccharin bei Erhitzung stabil, auch wenn Säuren präsent sind. Außerdem reagiert es nicht chemisch mit anderen Stoffen und lässt sich gut lagern.

Mischungen mit anderen Süßstoffen wie Cyclamat, Thaumatin oder Acesulfam verfolgen den Zweck, die Nachteile der verschiedenen Süßstoffe gegenseitig aufzuheben. Eine Mischung von Cyclamat und Saccharin im Verhältnis von 10:1 ist in Ländern, in denen beide Süßstoffe legal sind, üblich – hier verdecken beide Stoffe gegenseitig ihren (unangenehmen) Nachgeschmack.

Saccharin verursacht keine Karies. Saccharin ist farblos, wird vom menschlichen Körper schnell aufgenommen und unverändert mit dem Urin wieder ausgeschieden (nach 24 Stunden bereits 90 %). Saccharin besitzt so gut wie keinen physiologischen Energiegehalt und ist daher, wie alle Süßstoffe, auch für Diabetiker geeignet.


Saccharin wird in diätetischen Lebensmitteln, in Light-Produkten und als Geschmacksverstärker eingesetzt. Es darf nur in bestimmten Lebensmitteln mit festgelegtem Höchstwert eingesetzt werden. Beispielsweise beträgt der Höchstwert in Marmeladen 200 mg/kg, in Obst- und Gemüsekonserven

160 mg/kg und in energiereduzierten Getränken 80 mg/l.


INCI-konforme Deklaration der Inhaltsstoffe einer Zahnpasta

Bei der Herstellung von Futtermitteln für Ferkel wird Saccharin als Süßmittel, wohl aber nicht zur Stimulierung des Appetits, eingesetzt.

In Zahnpflegeprodukten (Zahnpasta, Zahnpflegekaugummi) ist Saccharin

als süßender, nicht kariesfördernder Stoff enthalten.

In der Galvanik kommt Saccharin bei der Oberflächenbeschichtung zum Einsatz; es hilft hier für eine gleichmäßige und spannungsfreie

Nickel-Beschichtung.


Wirkung

Neben der allgemein bekannten süßenden Wirkung des Saccharins werden noch Auswirkungen auf Hungergefühl und Insulinausschüttung diskutiert; siehe dazu den Artikel Süßstoff. Saccharin wirkt außerdem antibiotisch auf

die Darmflora, was auf die Sulfonamideinheit zurückgeführt wird. Studien haben gezeigt, dass es Übergewicht und Diabetes auslösen kann, man vermutet die veränderte Darmflora als Ursache. Saccharin wird verdächtigt, die Entstehung der Alzheimer-Krankheit zu fördern.


Saccharin und Krebs

Saccharin-Warnhinweis auf einer amerikanischen Getränkedose

Seit der Einführung wurde Saccharin mehrmals auf seine gesundheitliche Sicherheit hin untersucht.

In den 1960er Jahren wurde in verschiedenen Studien festgestellt, dass Saccharin bei Tieren eine karzinogene (krebserregende) Wirkung haben kann. 1977 wurde eine Studie veröffentlicht, in der bei Ratten, die mit hohen Dosen Saccharin gefüttert wurden,

die männlichen Tiere eine Häufung von Blasenkrebs aufwiesen.

Im selben Jahr wurde Saccharin in Kanada verboten.

Keine Studie hat Gesundheitsrisiken beim Menschen sicher bestätigen können (beim Verzehr normaler Dosen). Außerdem wurde gezeigt, dass der bei Ratten krebsauslösende biologische Mechanismus aufgrund einer unterschiedlichen Urinzusammensetzung nicht direkt auf den Menschen übertragbar ist. Die einflussreichen Studien von 1977 wurden außerdem aufgrund der sehr hohen an die Ratten verfütterten Saccharindosen kritisiert, die den Normalverzehr eines Menschen oft um ein Hundertfaches überstiegen.



MALTIT

Maltit (E 965, auch Maltitol) ist ein Zuckeraustauschstoff, der durch Hydrierung von Maltose hergestellt wird. Maltit gehört wie Sorbit, Mannit, Xylit, Isomalt und Erythrit zur Gruppe der Polyole (Zuckeralkohole)

und wird vor allem in zuckerfreien und kalorienreduzierten Lebensmitteln, z. B. für Diabetiker, verwendet. Maltit ist nicht gesundheitsschädlich,

kann aber in großen Mengen abführend wirken und zu Bauchschmerzen und Blähungen führen. Die tägliche Höchstverzehrmenge für einen erwachsenen Menschen wird mit ca. 30 bis 50 Gramm angegeben. Dies entspricht beispielsweise etwa vier bis fünf zuckerfreien Schaumküssen.

Maltit wirkt weniger abführend als Sorbit. Aus Glucosesirup wird auch der Maltit-Sirup hergestellt, ebenfalls ein Zuckeraustauschstoff mit der gleichen E-Nummer. Es dient als Lebensmittelzusatzstoff in einer Vielzahl kalorienreduzierter Produkte wie Bonbons, Marzipan und Kaugummis. Enthalten diese Produkte keine anderen Zucker (Mono- oder Disaccharide), dürfen diese trotz des süßen Geschmacks als zuckerfrei ausgezeichnet werden. Enthalten diese Produkte zusätzlich von Natur aus Mono- oder Disaccharide, z. B. aus Früchten, so können sie als ohne Zuckerzusatz deklariert werden.

Maltit hat in kristalliner Form etwa 90 %, in Sirupen etwa 50 bis 80 % der Süßkraft von Zucker und muss in der EU wie alle Zuckeralkohole mit einem Brennwert von 10 kJ/g deklariert werden (zum Vergleich: Zucker hat 16,5 kJ/g).


SORBIT

Die industrielle Herstellung erfolgt aus Glucose (Traubenzucker),

das aus Mais- und Weizenstärke gewonnen wird.


Sorbit (E420)liefert mit 10 kJ/g (2,4 kcal/g) weniger Energie (physiologischer Brennwert) als Haushaltszucker (Saccharose) mit 17 kJ/g (4,1 kcal/g). Seine Süßkraft entspricht etwa 40–60 % im Vergleich zur Saccharose. Für die Verstoffwechslung im Körper wird kein Insulin benötigt. Daher ist Sorbit zum Süßen von Diabetikerlebensmitteln geeignet und kommt in Deutschland und Österreich in diesen diätetischen Lebensmitteln zum Einsatz.

In der Lebensmittelherstellung wird Sorbit auch als Feuchthaltemittel eingesetzt, da es hygroskopische Eigenschaften besitzt und somit Lebensmittel (beispielsweise Kaugummis, Lebkuchen, Biskuit, Schokoladen- und Pralinenfüllungen), Kosmetika und auch Zahncremes vor dem Austrocknen schützt.

Da Sorbit im Mund nur wenig abgebaut wird, ist er nur leicht kariogen.

Sorbit ist Bestandteil der meisten Zahncremes, die auf dem Markt zu finden sind. Er ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 420 mit Ausnahme von Getränken als Zusatz für fast alle Lebensmittel in beliebig hoher Menge zugelassen, obwohl aufgenommene Mengen von mehr als 50 g/Tag zu Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen führen können... Jedes Lebensmittel, das mehr als 10 % Sorbit oder andere Polyole enthält, muss daher auch den Wortlaut: „...kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken.“ tragen.


Unverträglichkeit

Bei einer Sorbitunverträglichkeit (= Sorbitmalabsorption, Sorbitintoleranz)

ist die Verwertung von Sorbit im Dünndarm ganz oder teilweise aufgehoben.

Symptome einer Intoleranz können u. a. Diarrhoe, Meteorismus, Übelkeit oder Bauchschmerzen sein. Ab etwa 5 Gramm Sorbit-Aufnahme pro Tag können Blähungen und Bauchschmerzen auftreten. Größere Mengen ab etwa 20 Gramm pro Tag verursachen unter Umständen Durchfälle.

Menschen mit der seltenen ererbten Fructoseintoleranz dürfen auch keinen Sorbit zu sich nehmen, da er im Stoffwechsel in Fructose umgewandelt wird.

Bei Patienten mit der deutlich häufigeren, intestinalen Fruktoseintoleranz (Fruktosemalabsorption) kann zusätzlich zur Fructoseintoleranz eine Sorbitintoleranz vorliegen, was jedoch einer gesonderten medizinischen Abklärung bedarf.


Biochemie

Im Organismus ist Sorbit eine Zwischenstufe und kann sowohl zu Glucose als auch zu Fructose umgewandelt werden. Der Stoffwechsel des Sorbits spielt bei der Entstehung einiger Spätfolgen des Diabetes mellitus eine Rolle.

Bei unphysiologisch hohem Glucoseangebot wird der Polyolweg beschritten, dessen Gleichgewicht auf der Seite von Sorbit und Fructose liegt. Da Fructose praktisch nur in der Leber abgebaut wird und Sorbit und Fructose die Zellen nicht verlassen können, akkumulieren sie und verschieben das osmotische Gleichgewicht der Zelle, was letztendlich zur Zellschwellung führt. Insbesondere die Entstehung des Grauen Stars wird auf diesen Mechanismus zurückgeführt, aber er spielt auch bei der diabetischen Mikroangiopathie

und Neuropathie eine Rolle.


SUCRALOSE

Sucralose (E955) findet sich als Süßungsmittel vor allem in kalorienfreien Erfrischungsgetränken.

Bei Sucralose handelt es sich um einen Süßstoff, der 400 bis 700 mal süßer als herkömmlicher Haushaltszucker schmeckt. Im Gegensatz zu vielen anderen Süßstoffen besitzt Sucralose keinen bitteren Nachgeschmack, weshalb insbesondere die Getränkeindustrie damit gerne ihre kalorienfreier Limonaden und Energydrinks süßt. Sucralose gilt als Lebensmittelzusatzstoff. Sucralose ist keine Verbindung, die in der Natur vorkommt. Sie wird aus Saccharose, dem herkömmlichen Haushaltszucker, hergestellt.

Chemisch gesehen handelt es sich bei Sucralose um eine chlorierte Form des Haushaltszuckers.

Sucralose wird in der Umwelt und in Kläranlagen nur langsam abgebaut. Der Süßstoff kann mehrere Jahre im Grundwasser verbleiben, und wird in der Wissenschaft mittlerweile sogar als Indikator für verschmutztes Wasser verwendet. Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2011 konnte Sucralose

in acht von zwölf untersuchten Trinkwasserproben nachweisen.

Der Grund hierfür ist, dass Sucralose von Kläranlagen nicht herausgefiltert werden kann. So waren bereits 15 der 19 untersuchten Grundwasserproben der Studie mit Sucralose kontaminiert. Auch in Deutschland sind Süßstoffe

im Grundwasser nachweisbar. Hier ist Sucralose seit dem Jahr 2001 als Süßungsmittel in Lebensmitteln zugelassen.

Für den Menschen gelten die geringen Süßstoffrückstände im Wasser als ungefährlich. Eine gesundheitlich schädliche Wirkung der Sucralose für den Menschen konnte bisher allerdings nicht hinreichend wissenschaftlich belegt werden.

Als „sichere Tagesdosis“ von Sucralose gelten 15 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Wenn du mehr von dem Süßungsmittel zu dir nimmst, kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Unser Körper kann Sucralose nicht verdauen, sodass der Zusatzstoff Blähungen und Durchfall hervorrufen kann.

Solltest du unter einer Fructoseintoleranz leiden, so solltest du Produkte mit Sucralose komplett meiden. Ein kleiner Anteil der Sucralose wird von deinem Körper in 1,6-Dichlorfructose umgewandelt. Es handelt sich hierbei um eine Art der Fructose, die bei Menschen mit Fructoseintoleranz zu Blähungen, Durchfall und Erbrechen führen kann.


BIRKENZUCKER – XYLIT

Xylit, auch bekannt als Birkenzucker, E967, das aus der Rinde von Birken und

Buchen gewonnen wird (mittlerweile auch aus Maiskolbenresten),

kennt man meist als Inhaltsstoff von Kaugummi oder Bonbons,

die die Zähne nicht angreifen.

Zuckeralkohole können von Kariesbakterien nicht verstoffwechselt werden.

Xylit wirkt gegen Karies!

Es hat dieselbe Süßkraft wie klassischer Zucker

und kann so rasch und unkompliziert 1:1 ersetzt werden.


Wie bei allen Zuckeralkoholen kann es bei einem übermäßigen Verzehr

(mehr als 30g) bei einzelnen Personen zu Verdauungsbeschwerden kommen,

die sich in Form von Blähungen und leichtem Durchfall äußern können.

Bedenke jedoch, dass es prinzipiell das Ziel sein sollte jeglichen Konsum von süßen Nahrungsmitteln auf Dauer zu reduzieren um deinen Gaumen wieder

für den natürlichen Geschmack und die natürliche Süße

wie z.B. im Obst oder beim Kauen von komplexen Kohlenhydraten

wie Erdäpfel oder Brot empfänglicher zu machen.

Dasselbe gilt für alle Kinder.

Eine Reduktion an allen unnatürlich gesüßten Getränken und Nahrungsmittel

ist anzustreben ;-)


Ein interessanter Vorteil, den Xylit für sich verbuchen kann:

Es reduziert nachweislich Ohreninfektionen!

Das liegt darin begründet, dass es das Wachstum zweier Bakterienstämme hemmt, die ursächlich für Ohrenentzündungen verantwortlich sind

(Streptococcus pneumonia; Haemophilus influenzae).


Vorsicht bei Tieren im Haushalt, beziehungsweise Nutztieren:

Hunde, aber auch Kaninchen, Ziegen und Rinder

können Xylit nicht verstoffwechseln, was zur Folge hat,

dass bereits geringe Dosen tödlich wirken können.


NÄHRWERTE:

Haushaltszucker hat 405 kcal pro 100g,

brauner Rohrzucker hat 396kcal pro 100g

(dieser ist von der Verwertung her um nichts besser !)

Kokosblütenzucker hat 378kcal pro 100g

Honig hat 306 kcal pro 100g,

Agavendicksirup hat 300kcal pro 100g,

Xylit hat 240 kcal pro 100 Gramm

Erythrit hat 0 kcal pro 100g,


Kunden, die mit mir zusammenarbeiten

haben erfolgreich ihren Haushalt umgestellt auf

Xylit und/oder Erythrit und anderen möglichen

Varianten, die den Blutzuckerspiegel

kaum beeinflussen und so

=> den entzündungsfördernden Insulinspiegel niedriger halten,

=> Stimmungsschwankungen durch Blutzuckerachterbahnfahrten im Zaum halten

=> die Fettverbrennung somit nicht negativ beeinflussen

=> und das Kalorienkonto nicht unnötig in die Höhe treiben.


ERYTHRIT – ERYTHRITOL

Erythrit, E 968, kommt in der Natur vor und ist in Käse, Obst oder Pistazien

nachweisbar. Für die in der Lebensmittelindustrie benötigten großen

Mengen wird Erythrit jedoch künstlich hergestellt.

Natürliches Erythrit kann nur durch aufwendige chemische Katalyseprozesse gewonnen werden. Da diese sehr aufwendig und kostspielig sind,

werden Pilze genutzt, die mit kleinsten Kohlehydraten "gefüttert" werden und diese mittels Fermentation in Ribit, Glycerin, Ethanol, kleine Mehrfachzucker (Oligosaccharide) und eben Erythrit aufspalten werden.


Warum ersetzt die Industrie nicht gleich den ganzen Zucker in unserer

Nahrung durch Erythrit?


Weil Erythrit nur rund die Hälfte der Süße von Zucker erreicht,

den unsere Geschmacksnerven zu lieben gelernt haben.

Um den gewohnten Geschmack zu erzeugen, sind größere Mengen des weißen Pulvers nötig und das würde dann viel teurer werden.

Erythrit – oft auch als Xylit light bezeichnet - ist als Zuckerersatz also als für

Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Bei einem Anteil von mehr als zehn Prozent muss es jedoch mit einem Warnhinweis gekennzeichnet werden.

Erythrit ist außerdem geruchsfrei, wärmestabil und nicht hygroskopisch,

das heißt, dass Erythrit keine Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnimmt,

was eine Klumpenbildung verhindert. Löst man Erythrit in Wasser, hat es einen kühlenden Effekt. Erythrit weist im Vergleich zu Xylit weniger Kalorien auf

(lediglich 20 kcal pro 100 Gramm).



Weiterer Vorteil ist, dass es keinerlei Einfluss auf den Blutzuckerspiegel nimmt (glykämischer Index liegt bei 0) was in der Diabetologie und ketogenen Ernährung der Hit ist! Auch die Verträglichkeit ist besser, da über 90 % des Zuckeralkohols über den Dünndarm aufgenommen und über die Nieren ausgeschieden.

Die restlichen knapp 10% werden vom Körper wie Ballaststoffe behandelt.

Erythrit wirkt nicht kariesfördernd, weil es von Kariesbakterien nicht verstoffwechselt werden kann, was der Zahngesundheit immens entgegenkommt. Es wird durch seine kalorienfreie Eigenschaft und langanhaltende Sättigung als Zuckerersatz für Diabetiker oder Menschen verwendet, die an einer Fruktoseintoleranz leiden.


Zudem hat Erythrit eine hohe Verdauungstoleranz und bietet

keinen Nährboden für Pilze. Auch Hundebesitzer können aufatmen:

Außer auf Fruchtfliegen wirkt Erythrit auf kein Lebewesen tödlich!

Ein kleiner Hinweis: Erythrit ist etwas gewöhnungsbedürftig,

weil er eben etwas kühl schmeckt. Ich selbst habe ihn

in einer Weihnachtssaison zum Backen eingesetzt,

was prinzipiell hervorragend funktioniert, aber nicht

bei der Weihnachtsbäckerei, die „warm“ schmecken soll.

Ich habe alle 5 gebackenen Sorten, nachdem auch

mein privates Umfeld Kostproben genommen hat,

in den Müll geworfen, weil es nicht zusammengepasst hat.

In sämtlichen anderen Süßspeisen und Backwaren

passt es aber sehr gut.



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